Wenn ich an Weihnachtstrickfilme aus meiner Kindheit zurückdenke, dann sehe ich immer den Weihnachtsmann vor mir, der seine Geschenke an die entlegendsten Orte der Welt bringt - an den Nordpol und in die Wüste zum Beispiel - wo dann dunkelhäutige Kinder dankbar die Arme in die Luft reißen. Ja hat dem Weihnachtsmann denn niemand gesagt, dass man ihn dort gar nicht kennt? Die Türken haben zwar den ganzen Weihnachtsklimbim übernommen - Plastiktannen, singende Weihnachtsmänner und ordentlich Lametta. Aber "Weihnachten" kennen sie nicht. In den letzten Wochen habe ich immer und immer wieder erstaunten Türken erzählt, dass unser Weihnachten am 24. ist. Und dann in einem zweiten Schritt versucht zu erklären, dass Weihnachten für uns sehr wichtig ist. Als es dann aber darum ging, die deutschen Weihnachtsbräuche zu erklären - Schokolade im Schuh, Adventskränze, Adventskalender, Geschenke, Weihnachtsbaum - da erntete ich große Augen. Unser Fest in reich an diesen Bräuchen, das Opferfest im Islam kommt hingegen unscheinbar daher.
Ich werde mir mit Erasmusstudenten einen schönen Abend machen und die Weihnachtssüßigkeiten aus den Paketen vernichten. Zusammen mit dem Plastiktannenbaum und einer Weihnachtslied-Playlist auf Youtube (jedes Jahr unvermeidlich: Das "Dezemverträume" Album von Rolf Zuckowski rauf und runter zu hören) werde ich mir hier eine kleine Weihnachtsbastion im unweihnachtlichen, herbstlich grauen Istanbul schaffen. FROHE WEIHNACHTEN!
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