Ein Tager voller kleiner Momente.
In der Schule kam Burak in meine Stunde, um mich darauf hinzuweisen, dass einige Kinder in der nächsten Woche einen Test schreiben und deshalb nicht kommen würden. Aber ich konnte grinsend erwidern: "Ich weiß, das haben mir die Kinder schon erzählt" - und zwar auf Türkisch! (Und ich habe es verstanden)
Zwischendrin verteilte ich die Weihnachtssüßigkeiten aus meinem Fresspaket an meine Kollegen - und alle waren ganz begeistert von den Leckereien!
In der Abendschule bekamen die russischen Mädchen einen Lachanfall, als wir über komische Türkische Wörter sprachen, die Wörter in den eigenen Sprache ähneln. Scheinbar ähnelt das Türkische Wort für Charakter einem üblen russischen Schimpfwort. Allerdings - nachvollziehen konnte das minutenlange schallende Lachen niemand so recht.
"Birne" heißt im türkischen übrigens "armut". Und auch andere Wörter locken mir ein Lächeln auf die Lippen, wenn offensichtlich ist, dass ehemals ausländische Begriffe eingetürkscht wurden: Das englische "actor" (Schauspieler) wird zu "aktör", aber genauso ausgesprochen wie sein englisches Pendant. Und Fernbediehnung heißt auf türkisch "kumanda" - ausgesprochen wie in "Commander Kirk".
"Birne" heißt im türkischen übrigens "armut". Und auch andere Wörter locken mir ein Lächeln auf die Lippen, wenn offensichtlich ist, dass ehemals ausländische Begriffe eingetürkscht wurden: Das englische "actor" (Schauspieler) wird zu "aktör", aber genauso ausgesprochen wie sein englisches Pendant. Und Fernbediehnung heißt auf türkisch "kumanda" - ausgesprochen wie in "Commander Kirk".
In der Sprachschule habe ich beim Toilettengang ein Mädchen fragen hören, wie das Licht angeht, wohl mehr zu sich selbst - aber auf deutsch! Daraufhin habe ich sie in eine Gespräch verwickelt, glücklich doch noch Deutsch sprechen zu können. Und die Gelegenheit habe ich gleich so ausgiebig genutzt, dass Emine mich an den Ohren in den Klassenraum zurück schleifen musste, weil die Pause längst vorbei war.
Auf dem Rückweg bin ich spontan mit einem Türken ins Gespräch gekommen, der seit einer Woche Englisch lernt. Wir hatten sogar so etwas wie eine Unterhaltung. Langsam aber sicher vestehen die Menschen um mich herum meine Wortfetzen immer besser. Mit der Haushälterin hatte ich am Frühstückstisch ebenfalls eine Unterhaltung - sie hat mir von ihrem Bruder in Australien erzählt.
Aber es gab auch andere Momente, Momente, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Manchmal tritt die Armut in dieser Stadt mit einer unverhohlenen Deutlichkeit in mein Bewusstsein: Wenn Männer in der Bahn versuchen, billigen Krimskrams, wie Taschenlampen oder Pflaster zu verkaufen. Das selbe Bild auf den Straßen, wo Verkäufer auf Decken ihre Waren ausbreiten: Uhren, Socken, Tücher, Plastikspielzeug. Einige verkaufen Taschentücher und erbetteln sich dadurch ein wenig Geld, andere haben eine Waage auf den Fußgängerweg gestellt und für ein bisschen Kleingeld darf man sich darauf stellen. Von diesen Menschen sieht man viele und nicht immer kann ich an ihnen vorbeisehen.
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