Dienstag, 8. November 2011

Aah, nice smell!

Heute Abend habe ich mein gestriges Versprechen eingelöst und Arife und Bora in das Mysterium der Weihnachtskeksproduktion eingeweiht. Nachdem ich in den vergangenen Tagen die türkische Küche kennenlernen durfte und mir die kompliziertesten Backwaren vorgesetzt wurden, war ich ziemlich überzeugt, dass das fertige Plätzchen Arife nur ein müdes Lächeln entlocken würde. Ihre Begeisterung war allerdings erstaunlich glaubwürdig, dafür dass ich simplen Mürbeteig mehr schlecht als recht mit Schokostreuseln berieselt habe. Dies allerdings unter erschwerten Bedingungen: Da Arife nicht im Besitz einer Waage ist, musste ich die Zutaten schätzchen. Anstelle einer Holzrolle tat eine Glasflasche Raki (die türkische Version des Ouzo, allerdings das Original: Wie mein Gastvater mit erklärte, haben die Griechen das Rezept von den Türken geklaut) gute Dienste und weil der Mixer sich als für deutsche Backwaren ungeeignet erwies, musste ich mit bloßen Händen ran - sei's drum, am Ende kam ein Teigklumpen heraus.
Obwohl Arife Ausstechformen besitzt, war die ganze Prozedur für sie aufregend: Als ich Mehl auf dem Tisch verteilte (damit die Plätzchen nicht am Tisch kleben bleiben), hat sie mich mir gerunzelter Stirn angesehen und gefragt: "What are you doing?" Schlussendlich legte sie die Küchenherrschaft vorübergehend in meine Hände und vertraute auf meine Backfähigkeiten. Die fertigen Kekse aßen wir gemeinsam vor dem Fernseher, zusammen mit der obligatorischen Tasse Cay. Morgen früh sind wir erneut zum Essen (!) eingeladen und die Kekse werden als Mitbringsel ihren Weg auf den türkischen Frühstückstisch finden. Ich bin gespannt, wie sie sich neben der türkischen Küche machen werden.

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